Peenemünde - Ein historischer Ort auf Usedom

Peenemünde ist ein kleiner Ort auf der Insel Usedom an der Ostsee und hat eine bewegte Geschichte. Hier befand sich im Zweiten Weltkrieg das Heeresversuchsanstalt Peenemünde, wo die Nationalsozialisten an Raketen und Waffensystemen arbeiteten. Heute ist Peenemünde ein wichtiger Ort der Erinnerungskultur und ein Museum erinnert an die schrecklichen Ereignisse während des Zweiten Weltkriegs.

Geschichte

Die Geschichte von Peenemünde beginnt im Jahr 1936, als die Nationalsozialisten begannen, eine Raketenentwicklungsstelle an der Ostsee aufzubauen. Das Gelände umfasste mehr als 25 km² und war mit modernster Technologie ausgestattet. Hier wurden die V1- und V2-Raketen entwickelt und getestet, die später gegen Ende des Zweiten Weltkriegs eingesetzt wurden.

In Peenemünde-Ost wurde ab 1936 die Heeresversuchsanstalt Peenemünde (kurz HVP) als Entwicklungs- und Versuchsstelle des Heeres der Wehrmacht errichtet. Die HVP wurde unter der Führung von Walter Dornberger, dem Chef der Raketenabteilung im Heereswaffenamt, und dem Technischen Leiter Wernher von Braun betrieben. Hier wurde hauptsächlich die erste funktionsfähige Großrakete Aggregat 4 (A4) entwickelt und getestet, welche später in der NS-Propaganda als "Vergeltungswaffe V2" bezeichnet wurde. Der erste erfolgreiche Flug der ballistischen Rakete am 3. Oktober 1942 markierte das erste von Menschen gebaute Objekt, das in den Grenzbereich zum Weltraum eindrang. Daher gilt Peenemünde allgemein als "Wiege der Raumfahrt".

Ab 1938 wurden die Anlagen in Peenemünde-West (auch bekannt als "Werk West") als Ergänzung zur HVP errichtet. Der Forschungsbereich wurde als Entwicklungswerk bezeichnet. Anfang 1942 wurde die HVP in Heeresanstalt Peenemünde (HAP) umbenannt und ab Mitte 1943 zur Tarnung in Heimat-Artillerie-Park 11 Karlshagen (HAP 11).

Die Arbeiten in Peenemünde waren geheim und viele Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge waren gezwungen, unter unmenschlichen Bedingungen zu arbeiten. Bei einem Bombenangriff der Alliierten im Jahr 1943 starben mehr als 500 Menschen, darunter viele Zwangsarbeiter.

Im Juli 1944 wurde die HAP 11 in eine Privatfirma umgewandelt und das Entwicklungswerk in Elektromechanische Werke GmbH Karlshagen (EMW) umbenannt. Generaldirektor Paul Storch, ein Vorstandsmitglied der Siemens & Halske AG, wurde zum Leiter der EMW ernannt, während Wernher von Braun weiterhin als Technischer Direktor fungierte. Die Elektromechanischen Werke GmbH war ein getarnter Betrieb des Reiches und wurde am 1. August 1944 beim Amtsgericht Wolgast eingetragen.

Nach dem Krieg wurde das Gelände von den sowjetischen Besatzern genutzt und später an die DDR übergeben. Erst nach der Wiedervereinigung wurde das Gelände zu einem Museum und Erinnerungsort.

Museum und Gedenkstätte

Das Peenemünde Museum ist ein wichtiger Ort der Erinnerungskultur und ein Mahnmal gegen Krieg und Gewalt. Hier erfährt man alles über die Geschichte von Peenemünde und die Entwicklungen der Raketen- und Waffentechnologie während des Zweiten Weltkriegs. Das Museum ist in verschiedenen Gebäuden untergebracht, darunter die ehemalige Versuchshalle, in der die Raketen getestet wurden.

In der Gedenkstätte Peenemünde kann man sich an die Opfer erinnern und sich über die schrecklichen Zustände während der NS-Zeit informieren. Hier werden auch regelmäßig Gedenkveranstaltungen und Vorträge abgehalten.

Sehenswürdigkeiten

Neben dem Museum gibt es in Peenemünde noch weitere sehenswerte Orte. Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten ist das Historisch-Technische Museum, das sich auf dem ehemaligen Gelände der Heeresversuchsanstalt befindet. Hier kann man sich über die Technologie und Wissenschaftsgeschichte informieren und interaktive Ausstellungen besuchen.

Von 1936 bis 1945 war Peenemünde das größte militärische Forschungszentrum in Europa und umfasste eine Fläche von 25 km². Bis zu 12.000 Menschen waren gleichzeitig mit der Entwicklung von neuartigen Waffensystemen beschäftigt, darunter der weltweit erste Marschflugkörper und die erste funktionierende Großrakete. Diese Waffen wurden hauptsächlich von Zwangsarbeitern hergestellt und als Terrorwaffen gegen die Zivilbevölkerung konzipiert. Ab 1944 wurden sie im Zweiten Weltkrieg als "Vergeltungswaffen" eingesetzt.

Das Historisch-Technische Museum Peenemünde setzt sich mit der Geschichte der Entstehung und Verwendung dieser Waffen auseinander. Die Ausstellungen beleuchten, wer in Peenemünde tätig war, wie das Leben der Menschen dort aussah und aus welchen Gründen die enorm aufwändigen Waffenprojekte durchgeführt wurden.

Herzliche Grüße

Kristin & Daniel Wolter
Insel Insider @ Panoramahaus Usedom

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