Theodor Fontane auf Usedom - Der Meister des deutschen Realismus

Theodor Fontane, ein herausragender Vertreter des deutschen literarischen Realismus, wurde am 30. Dezember 1819 in Neuruppin, einer kleinen Stadt nordwestlich von Berlin, geboren. Er entstammte einer Hugenottenfamilie, die sich in Preußen niedergelassen hatte, und sein Vater, Louis Henri Fontane, war ein Apotheker.

In seiner Kindheit war Fontane ein fleißiger, aber nicht besonders herausragender Schüler. Seine Eltern wünschten sich für ihn eine solide Karriere, die finanzielle Sicherheit versprach, und so begann er 1836 eine Lehre als Apotheker. Aber schon in jungen Jahren zeigte sich sein Interesse für Literatur und Geschichte, und er begann, erste Gedichte und Prosaarbeiten zu schreiben.

1844, mit 25 Jahren, zog Fontane nach Berlin, wo er in verschiedenen Apotheken arbeitete und gleichzeitig seine literarische Karriere vorantrieb. Sein erster Gedichtband, "Gedichte", wurde 1851 veröffentlicht und stieß auf positive Resonanz. In den folgenden Jahren veröffentlichte er weitere Gedichtbände, darunter "Balladen" (1861) und "Lieder und Sprüche" (1862).

Mit seinen Gedichten konnte Fontane jedoch nicht genug Geld verdienen, um seinen Lebensunterhalt zu sichern. Deshalb nahm er 1849 eine Stelle als Redakteur bei der "Berliner Zeitung" an. Diese Position eröffnete ihm neue Möglichkeiten: Er konnte seine Schreibfähigkeiten weiterentwickeln und hatte Zugang zu den literarischen und politischen Kreisen Berlins.

1852 verließ Fontane die Apotheke endgültig und widmete sich ganz dem Journalismus. Er arbeitete als Korrespondent für verschiedene Zeitungen und war in dieser Funktion in ganz Europa unterwegs. Seine Berichte aus London und Paris, die er zwischen 1855 und 1859 verfasste, trugen dazu bei, seinen Ruf als scharfsinniger Beobachter und begabter Schriftsteller zu festigen.

Während seiner Zeit in London lernte Fontane die englische Gesellschaft und Kultur kennen und schätzen. Er schrieb mehrere Bücher über seine Erlebnisse und Eindrücke in England, darunter "Ein Sommer in London" (1854), "Jenseits des Tweed" (1860) und "Der Schleswig-Holsteinische Krieg im Jahre 1864" (1866).

Nach seiner Rückkehr nach Deutschland setzte Fontane seine journalistische Karriere fort und begann außerdem, sich intensiver mit der Geschichte und Kultur seines Heimatlandes zu beschäftigen. Er verfasste mehrere Bände mit "Wanderungen durch die Mark Brandenburg", in denen er die Landschaften, Orte und Menschen dieser Region in liebevollen und detaillierten Beschreibungen festhielt.

Er gilt als Sohn Brandenburgs, dabei ist der berühmte Schriftsteller Theodor Fontane auf Usedom aufgewachsen und hat viele Orte der Insel in sein Werke einfließen lassen.

Dank Theodor Fontane (1819-1898) hat Swinemünde weltliterarischen Rang. Swinemünde ist das Kessin aus dem Roman 'Effi Briest'. Fünf Jahre seiner Kindheit, 1827 bis 1832, hat Fontane in der Stadt verbracht und kehrte auch als Erwachsener regelmäßig nach Usedom zurück.

Fontane wollte dort sogar ein Sommerhaus auf Usedom bauen: „… man hat Ruhe und frische Luft und diese beiden Dinge erfüllen Nerven, Herz und Lungen mit einer stillen Wonne“, schrieb er seiner Frau 1863 aus dem Sommerurlaub. Zu diesem Zeitpunkt war die einst kleine Fischerkolonie Heringsdorf längst auf bestem Weg zu einem angesagten Ort zu werden, an dem die Reichen und Mächtigen insbesondere aus Berlin die Sommerfrische verbrachten.

Blickt man etwa auf die prachtvollen Villen und Häuser unterschiedlichster Stilrichtungen in der Bansiner Bergstraße, die Bankiers oder Adlige sich dort zur Jahrhundertwende errichten ließen, ahnt man, welcher Prunk und Reichtum zur Jahrhundertwende in den Kaiserbädern Einzug hielt. Theodor Fontane in Heringsdorf glückliche Kindertage („Meine Kinderjahre”), und blieb Usedom sein Leben lang treu. Fontanes Vater betrieb zwischen 1827 und 1832 eine Apotheke. In Swinemünde, in diesen fünf glücklichen Kindheitsjahren hatte Fontane täglich das Meer vor Augen.

Er lernte gut schwimmen und fuhr mit dem Boot vom Strand hinaus, um ungestört seine Spielzeugkanone abzuschießen. In den heißen Monaten lebten Sommergäste im Haus. „Das junge Weibervolk immer zu vergnügen, war mitunter etwas schwer“, erinnert sich Fontane. Bei gutem Wetter wurden die Gäste gern an den Strand bei Heringsdorf kutschiert, wo es damals noch keinen Landungssteg gab, keine Strandpromenade, keine Hotels, nur ein paar Fischerhütten. Theodor Fontane kannte Heringsdorf, den Schauplatz der neuen Oper Oceane, seit seiner Kindheit. Er bevölkerte ihn mit Figuren aus dem Berlin der Kaiserzeit. Porträtiert hat Fontane seine Zeitgenossen aus der Sicht des Außenseiters, der sich kostspielige Seebadaufenthalte nicht leisten konnte.

Fontane-Orte auf Usedom: Die „Villa Schering“ in Heringsdorf. Früher stand dort am Steilufer das Säulenhaus, wo der 15-jährige Theodor Fontane bei einem Tanztee die Tochter des Hausherrn Minna Krause (damals 13) traf. Er war so begeistert von dem Mädchen, dass sie Vorbild für die berühmte Romanfigur Effi Briest wurde.

Wir freuen uns sehr, dass Sie neugierig auf Usedom sind.

Herzliche Grüße

Kristin & Daniel Wolter
Insel Insider @ Panoramahaus Usedom

Über den Insel Insider Usedom

Der Insel Insider gibt ihnen Tipps für ihren Ferienhaus-Urlaub auf Usedom. Viele dieser Orten besuchen wir selbst gern, wenn wir Zeit auf Usedom verbringen. Wir zeigen ihnen die schönsten Orte der Ostseeinsel und stellen ihnen Dinge vor, die ihren Urlaub auf Usedom noch schöner machen werden.

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Otto Niemeyer-Holstein